Meditationes de prima philosophia, in qua Dei existentia et animae immortalitas demonstratur [...],  in Oeuvres de Descartes. Publiées par Ch. Adam et P. Tannery. Nouvelle présentation, en co-édition avec le Centre National de la Recherche Scientifique, vol. VII, Paris, J. Vrin, 1964, pp. 1-90.

Die sechs Meditationes de prima philosophia, die zum ersten Mal 1641 in Paris erschienen sind, bilden das metaphysische Hauptwerk Descartes’. Es legt ein neues Paradigma der philosophischen Abhandlung vor, in dem ein Beweis des Postulats objektiver Gültigkeit hinsichtlich konkreter Urteile vor allem im wissenschaftlichen Bereich angestrebt wird. Es wird keine historische Legitimierung der Erkenntnis, sondern nurmehr eine Erkenntnis anerkannt, deren Wahrheiten direkt von der Vernunft erfaßt werden und mittels des Denkens oder der Erfahrung verifiziert worden sind. Die Gewißheit der Existenz des Subjekts als denkendes Wesen ist Ausgangspunkt eines Gedankengangs, der zum Nachweis der Existenz einer vom Denken unabhängigen materiellen Wirklichkeit sowie zu einer Beweisführung zugunsten der Annahme vordringt, daß Urteile unter bestimmten Umständen der Struktur der vom Denken unabhängigen Wirklichkeit entsprechen. Die Meditationes wurden von Descartes diversen zeitgenössischen Denkern zur Beurteilung vorgelegt und dann zusammen mit den Einwänden letzterer sowie den Antworten des Autors veröffentlicht, so daß sie den ungewöhnlichen Fall eines Werkes darstellen, das außer den vorgelegten Thesen auch deren Kritik sowie die Verteidigung dagegen beinhaltet.

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Anmerkung des Herausgebers

Bei der Texttranskription wurde folgendermaßen verfahren:
weder Akzente noch Zwischenräume vor den Satzzeichen sind berücksichtigt worden. Ausgesparte Redeteile sind zwischen eckigen Klammern eingefügt worden (z. B. “omnes [scientiae]”). Im folgenden werden die graphischen Varianten gegenüber der herangezogenen Textausgabe angegeben: & > et; æ, œ > ae, oe.

Descartes, Meditationes