De mente heroica dissertatio habita in regia Academia Neapolitana, XIII kal. novembris anno 1732, Neapoli, anno 1732, Iohannes Franciscus Pacius Regiae Universitatis Studiorum typographus, Publica auctoritate excudebat, in Scritti vari e pagine sparse, a cura di Fausto Nicolini, Bari, Gius. Laterza & figli, tipografi-editori-librai, 1940, pp. 3-20. Die zur Eröffnung des akademischen Jahres 1732 gehaltene Rede ist wie die jugendlichen Einleitungsreden eine Aufforderung, von den universitären Studien zu profitieren, und zwar nicht aus Begierde nach Reichtümern oder Ehren, noch um des Wissens um seiner selbst willen, sondern zur Verbesserung und zum Glück des Menschengeschlechts. Es ist eine solche heroische Disposition des eigenen Geistes, die wahren Ruhm verschafft. Über das Studium der einzelnen Disziplinen – Metaphysik, Logik und Rhetorik, Ethik, Physik – muß man zu dem der alten Sprachen, der Literatur und Dichtung und dann der Humanwissenschaften vordringen; man muß Geographie, Astronomie und Kosmographie in Angriff nehmen, um ein wahrlich vollständiges Wissen zu erlangen. Die Familiarität mit den großen Autoren der Vergangenheit dient dazu, sie zu imitieren und wenn möglich zu überwinden, nicht, um einem falschverstandenen Autoritätsprinzip zu folgen, was nach den neuen Erfindungen, den neuen wissenschaftlichen Entdeckungen, den neuen und besseren Ausgaben klassischer Werke unmöglich geworden ist. Die Welt ist noch jung, und der menschliche Geist ist weit davon entfernt, sich erschöpft zu haben; aus diesem Grund bleibt jeder gewählte Beruf der Kreativität und dem Fortschritt gegenüber offen. |
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