Regulae ad directionem ingenii, in Oeuvres de Descartes. Publiées par Ch. Adam et P. Tannery. Nouvelle présentation, en co-édition avec le Centre National de la Recherche Scientifique, vol. X, Paris, J. Vrin, 1966, pp. 359-469.

Die Regulae ad directionem ingenii, die zuerst in niederländischer Übersetzung 1684 in Amsterdam und in der lateinischen Version 1701 erschienen sind, stellen eine erste Abhandlung über die Methode dar, die für das Verständnis der Philosophie Descartes’ von besonderer Bedeutung ist, insofern die in ihr entwickelte Methodologie vom französischen Philosophen auch in der Mathematik und der Physik sowie in der Metaphysik angewandt wurde. Gegenstand der Erkenntnis ist die Universalwissenschaft, welche die einzelnen Wissenschaften als ihre Teile enthält. Die Einheit der Vernunft diktiert, daß es nur eine einzige Methode geben kann, der diese Wissenschaft folgt, die als systematische Einheit von unzweifelhaft gewissen Sätzen aufgefaßt wird, welche durch Intuition erfaßt oder von intuitiv gewissen Sätzen abgeleitet werden. Die mathesis universalis ist nicht selbst Methode, wohl aber ein besonders wichtiger Fall ihrer Anwendung. Hauptsächliches methodologisches Postulat ist es, daß komplexe Sätze auf einfache Sätze zurückzuführen sind, deren Wahrheit sich intuitiv ergibt und von denen die ersteren abgeleitet werden können.

Hier klicken, um direkt zum Text zu kommen

Anmerkung des Herausgebers

Bei der Texttranskription wurde folgendermaßen verfahren:
weder Akzente noch Zwischenräume vor den Satzzeichen sind berücksichtigt worden. Ausgesparte Redeteile sind zwischen eckigen Klammern eingefügt worden (z. B. “omnes [scientiae]”). Im folgenden werden die graphischen Varianten gegenüber der herangezogenen Textausgabe angegeben: & > et; æ, œ > ae, oe; v > u, ad es. vt > ut.

Descartes, Regulae