De nostri temporis studiorum ratione, in Le orazioni inaugurali. Il De Italorum sapientia e le polemiche. A cura di G. Gentile e F. Nicolini, Bari, G. Laterza & figli, 1914, pp. 69-121.

Bei dem Werk handelt es sich um eine sehr erweiterte Fassung der Dissertatio von 1708; es wurde auf Kosten der Universität  gedruckt, wobei es wahrscheinlich das ursprüngliche Projekt Vicos, eine Sammlung der sieben Inauguralreden zu drucken, verdrängte. In dem Werk findet die synkretistische Absicht Bestätigung, mit Gleichmütigkeit Vorzüge und Nachteile der Studiengänge der Alten und der Neuen in der Perspektive einer Reform herauszustellen, die in der Lage wäre, im Sinne Bacons den gesamten Bereich der menschlichen Kenntnisse zu potenzieren. Die antike empirische Medizin sollte unter den Studien neben der modernen rationalen Medizin Platz finden, die bürgerliche Rechtsgelehrsamkeit der alten Stadtstaaten kann nicht vom Studium des zeitgenössischen Naturrechts getrennt werden, das kritische Vermögen, die Argumente zu durchdringen, ist mit der topischen Gelehrsamkeit und der einfallsreichen “inventio” zu verbinden. Aus dieser Perspektive erscheinen jene kulturellen Richtungen partiell und beschränkt, die wie Arnauld und die Anhänger Descartes’ überall die geometrische Methode und die naturalistische Forschung vorziehen. Gegenüber der Dissertatio wird die antifranzösische Polemik stark akzentuiert, und man bemerkt bereits das Bedürfnis eines radikaleren Überdenkens philosophischer Positionen.

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Vico, De nostri temporis studiorum ratione